Ein Chor für die Bundestagung – die FSH schlägt neue Töne an

Lieber Freund,

in meinem letzten Brief hatte ich Dir geschrieben, dass ich nach Magdeburg zur Bundestagung der Frauenselbsthilfe Krebs fahre. Von meinen Besuchen bei dieser Veranstaltung habe ich Dir ja schon häufiger berichtet: Wie toll ich die Mischung aus Schwerem und Leichtem dort finde. Und so war es auch diesmal, es war in der Mischung der Themen und Aktionen einfach lebendig.

Für mich gab es eine besondere Herausforderung. Ich wollte, Du erinnerst Dich, mit einigen der Teilnehmerinnen ein dreistimmiges Lied einüben. Ich muss zugeben, dass ich etwas enttäuscht war, als sich zum ersten Probentermin nur sechs Frauen für den Chor fanden. Aber dann, beim zweiten Termin: Über hundert Frauen! Zuerst dachte ich „Wie soll das gehen?“. Aber schnell war spürbar, dass sich alle auf das Lied, auf Text und Musik, einlassen konnten und wollten, und da hat es nur noch Spaß gemacht. Und in nur zwei Proben hatten wir das Lied dreistimmig drauf! Es war einfach unglaublich.

Am Sonntag zur Abschlussveranstaltung der T agung kam dann der große Auftritt vor dem gesamten Plenum – immerhin fast 700 Zuschauer. Ein tolles Erlebnis. Mit so vielen Frauen, die alle ein ganz unterschiedliches Können mitgebracht haben, in so kurzer Zeit ein dreistimmiges Stück einzustudieren. Es war für mich ein Abenteuer, das mir und den vielen Sängerinnen und ich hoffe auch unserem Publikum Spaß gemacht hat.

Fürs kommende Jahr habe ich bereits ein neues dreistimmiges Musikstück im Auge. Es wäre toll, wenn sich wieder so viele Frauen fänden, die das Lied mit mir einüben. Aber davon erzähle ich Dir, wenn wir uns sehen.

Bis dahin grüßt Dich
Dein Thorsten (Adelt)

Als die Erkrankung in mein Leben brach…

Als die Erkrankung in mein Leben brach,
hatte ich Angst, es gibt kein Danach,
fast aussichtslos, noch was zu erstreben,
kaum Kraft noch Visionen zu leben.
Durch alle Mühen habe ich es geschafft.
Auch die Gruppe gab mir dafür die Kraft.

Ich will weiter an diesem Netz weben,
will mit euch Visionen leben.
Mein Weg war oft sehr mühsam,
steinig und schwer,
Angst und Sorgen plagten mich sehr.
Hab ich manchmal kaum noch weiter
gewusst,
so bin ich mir heut meiner Kraft, die in
mir wohnt, doch sehr bewusst.

Als die Erkrankung in mein Leben brach
Hatte ich Angst, es gibt kein Danach,
fast aussichtslos, noch was zu erstreben,
kaum Kraft noch Visionen zu leben.
Durch alle Mühen habe ich es geschafft.
Auch die Gruppe gab mir dafür die Kraft.

Ich will weiter an diesem Netz weben,
will mit euch Visionen leben.
Ich trage die Gesichter meiner Gruppe
in mir,
sind auch manche schon nicht mehr hier.
Auch bei ihnen hab ich immer gewusst:
Ich war mir ihrer Kraft,
die in uns allen wohnt,
doch sehr bewusst.

Als die Erkrankung in mein Leben brach
Hatte ich Angst, es gibt kein Danach,
fast aussichtslos, noch was zu erstreben,
kaum Kraft noch Visionen zu leben.
Durch alle Mühen habe ich es geschafft.
Auch die Gruppe gab mir dafür die Kraft.
Ich will weiter an diesem Netz weben,
will mit euch Visionen leben.

Text: Thorsten Adelt
Melodie: „Breaking up is hard to do"
von Neill Sedaka