30. September 2021 - Kerzenzeremonien der Frauenselbsthilfe Krebs (FSH) leiten auch in diesem Jahr an zahlreichen Orten in Deutschland den Brustkrebsmonat Oktober ein. Die vielen in der Dunkelheit leuchtenden Flammen ergeben ein wunderschönes Bild. Doch die Lichter haben einen traurigen Hintergrund. Sie symbolisieren die Zahl der Frauen, die täglich in Deutschland an Brustkrebs sterben. In diesem Jahr brennen 51 Kerzen.
„Mit unserer Aktion, die nach der Lichtträgerin Lucia benannt ist, möchten wir das Thema Brustkrebs im wahrsten Sinne des Wortes ins Licht der Öffentlichkeit rücken“, erläutert Hedy Kerek-Bodden, Bundesvorsitzende von Deutschlands größter und ältester Krebs-Selbsthilfeorganisation. „Uns ist es zum Beispiel wichtig, dadurch gesunde Frauen für die Möglichkeiten der Krebsfrüherkennung zu sensibilisieren. Wer die Angebote regelmäßig wahrnimmt, hat bei einer Erkrankung deutlich bessere Chancen auf Heilung und erhält meist auch eine weniger aggressive Therapie.“
Es geht der FSH jedoch auch darum, mit der Lucia-Aktion ein Licht auf die Lücken im Versorgungssystem zu werfen, die trotz des medizinischen Fortschritts bei der Behandlung von Brustkrebs vorhanden sind. „Neuerkrankte fühlen sich nach der Entlassung aus dem Krankenhaus häufig völlig allein gelassen und wünschen sich insbesondere mehr psychologische Unterstützung“, sagt Kerek-Bodden. „In unseren Gruppen versuchen wir, dieses Defizit unseres Gesundheitssystems abzumildern, indem wir die Betroffenen auffangen, informieren und begleiten.“
Neben seelischer Unterstützung böten die Gruppe unter anderem praktische Hilfe an, z.B. beim Umgang mit den Nebenwirkungen der verschiedenen Therapien oder beim Beantragen von sozialen Leistungen. Den Betroffenen stehe außerdem die Telefon-Beratung der FSH und das moderierte FSH-Forum im Internet zur Verfügung, um ihre Fragen stellen und Sorgen teilen zu können.
„Von den Profis wünschen wir uns, dass Patientinnen bereits im Krankenhaus von den Möglichkeiten der Selbsthilfe erfahren, wie sie die FSH bietet“, sagt die Bundesvorsitzende. „Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie hilfreich und unterstützend der Austausch mit Gleichbetroffenen auf dem Weg mit der und durch die Erkrankung ist.“
Frauen mit einer Krebserkrankung sind herzlichst eingeladen, sich FSH-Gruppen vor Ort anzuschließen. Die Treffen können völlig unverbindlich besucht werden und sind kostenfrei. Wo Gruppen zu finden sind und viele weitere Informationen bietet die FSH-Website: www.frauenselbsthilfe.de.