Vieles hat sich in dieser langen Zeit gewandelt, vieles konnten wir bewegen – und immer war unsere Arbeit an dem Leitsatz „Von Betroffenen für Betroffene“ ausgerichtet. Mehr dazu in unserer Chronik, die wir anlässlich unseres Jubiläums im Jahr 2016 aufgelegt haben.
1976 wird die Frauenselbsthilfe Krebs (FSH)* auf Initiative von Ursula Schmidt und 15 weiteren Frauen, die an Brustkrebs erkrankt waren, gegründet. Sie fühlen sich mit dem Schock der Diagnose, den Krankheits- und Therapiefolgen allein gelassen. Ihr Anliegen ist es, die selbst erfahrene, ungenügende Versorgung bei Brustkrebs zu verbessern und das Thema Krebs aus der Tabuzone zu holen. Sie erstellen ein 5-Punkte-Programm, das sich im Wesentlichen mit den Worten „Auffangen – Informieren – Begleiten“ zusammenfassen lässt. Diese Worte werden zum Motto der FSH.
1979 als die FSH zu einer Organisation mit fünf Landesverbänden und 90 Gruppen angewachsen ist, übernimmt die Deutsche Krebshilfe die Schirmherrschaft und finanzielle Förderung. In den folgenden Jahren werden neue Landesverbände und zahlreiche weitere Gruppen gegründet. Heute ist die FSH eine bundesweite Organisation mit einem Bundesverband, elf Landesverbänden und einem dichten Netz an Selbsthilfegruppen in ganz Deutschland mit ca. 35.000 betreuten krebskranken Menschen.
2001 wird das 1976 aufgestellte 5-Punkte-Programm der FSH um einen sechsten Punkt erweitert. Nachdem bisher der Blick vor allem nach innen gerichtet war, rückte nun auch die gesundheits- und sozialpolitische Lobbyarbeit als aktive Interessenvertretung Krebskranker in den Fokus. Heute arbeiten Mitglieder des Bundesvorstandes und der Landesvorstände in vielen gesundheitspolitischen Gremien mit, u.a. im Nationalen Krebsplan, in Arbeitsgruppen des Gemeinsamen Bundesausschusses, in Zertifizierungskommissionen für Tumorzentren uvm.
2004 hat die FSH ein Qualifizierungskonzept für ihre Mitglieder (Schulungsprogramm) erarbeitet, um einerseits eine hochwertige Beratung sicherzustellen und andererseits die Grenzen der Beratung innerhalb einer Selbsthilfeorganisation zu dokumentieren.
2005 beruft die FSH zwei Fachausschüsse mit den Aufgabengebieten „Gesundheitspolitik“ und „Qualität“, um bei der strategischen Ausrichtung und Weiterentwicklung des Verbandes den Blick von außen einbeziehen zu können.
2006 bezieht die FSH gemeinsam mit sieben anderen bundesweit tätigen Krebs-Selbsthilfeorganisationen das „Haus der Krebs-Selbsthilfe“ (HdKSH) in Bonn, um Synergie-Effekte zu nutzen und politische Einflussmöglichkeiten zu verstärken.
2008 wird das BRCA-Netzwerk (erblicher Brust und Eierstockkrebs) unter dem Dach der FSH gegründet. Dieses Netzwerk ist nun ein eingetragener Verein und steht auf eigenen Beinen.
2010 wird von uns das Netzwerk „Männer mit Brustkrebs“ gegründet. 2014 wird daraus ein eingetragener Verein, der seitdem sehr erfolgreich unter dem Dach der FSH arbeitet.
2013 geht das Forum der FSH online. Es wird von geschulten Mitgliedern der FSH moderiert. Die Nutzerzahlen steigen seit dem Start exponentiell.
2014 wird das Netzwerk "Männer mit Brustkrebs" zum e. V. und erhält damit den gleichen Status wie die Landesverbände der Frauenselbsthilfe Krebs.
2015 wird ein Netzwerk für junge Frauen mit Krebs unter dem Dach der FSH gegründet. Es erhält den Namen "NetzwerkStatt Krebs".
2015 gründet die FSH gemeinsam mit acht weiteren Krebs-Selbsthilfeorganisationen den "Haus der Krebs-Selbsthilfe Bundesverband e.V.".
2018 startet die FSH mit ihrem Projekt "Leben mit Metastasen" und mit dem Projekt "Selbsthilfe-Coach FSH"
2019 ändert die FSH ihren Namen in Frauenselbsthilfe Krebs. Das Attribut "nach" entfällt.
2020 ändert die FSH ihre Verbandsoptik und führt ein neues Corporate Design ein.
2023 geht das Netzwerk "Leben mit Metastasen" offiziell an den Start. Zuvor lief es drei Jahre lang als Projekt.
2023 startet die Online-Selbsthilfegruppe " Netzwerk FSH Onliner" als neues Angebot der FSH
Die Frauenselbsthilfe Krebs steht unter Schirmherrschaft und finanzieller Förderung der Deutschen Krebshilfe, ist Mitglied in der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe e.V. (BAG), in der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen e.V. und im Paritätischen Wohlfahrtsverband e.V.
*Name 2019 geändert in: Frauenselbsthilfe Krebs