Die körperliche Belastung während und nach der Therapie ist schon mehr als genug. Doch zusätzlich leidet auch die Seele sehr. Aus Angst um das eigene Leben, aus Sorge um die Kinder, um Beruf oder finanzielle Themen fühlen wir uns oft wie gelähmt. Nicht selten wird die Bewältigung des Alltags zu einem psychischen Kraftakt.
Wir haben für Euch einige Tipps zusammengestellt, wie wir mit unseren Ängsten und Sorgen umgegangen sind und was uns geholfen hat, Mut und Lebenswillen nicht zu verlieren.
Was würdet Ihr neu Erkrankten mit auf den Weg geben?
- Findet Euren eigenen Weg, mit der Krankheit zu leben, und lasst Euch in kein Muster zwängen.
- Fragt nach, wenn Ihr etwas nicht verstehst.
- Ihr seid bist mehr als eine Statistik – lasst Euch von Überlebensquoten nicht verrückt machen.
- Ihr seid die Nummer 1 in Eurem Leben! Niemand sonst.
- Step by Step: Dinge zu überstürzen bringt nichts; geht lieber einen Schritt nach dem anderen.
- Sorgt für Entspannung und gönnt Eurem Kopf etwas Ruhe. Er kann es gebrauchen.
- Steckt Euch Ziele für die Zukunft, die erreichbar und motivierend sind. Das können auch kleine Ziele sein. Wie wäre es mit einem schönen Spaziergang?
- Lernt Hilfe anzunehmen. Andere Menschen helfen Euch bestimmt gern!
- Macht Euch schlau über Eure Krankheit, denn Ihr könnt vieles selbst beeinflussen.
- Nehmt jemanden zu den Arztgesprächen mit. Vier Ohren hören und verstehen mehr als zwei.
- Überlegt und notiert Euch schon vor dem Arztgespräch, was Ihr wissen möchtet.
- Unterhaltet Euch mit jemanden, der vor einiger Zeit in derselben Situation war.
- Führt ein kleines Heftchen, in dem Ihr alle Informationen und Anweisungen aus dem Krankenhaus sammelt.
Was hat Euch davon abgehalten, den Mut und den Lebenswillen zu verlieren?
- Die Hoffnung, dass ich es schaffen werde.
- Die Situation anzunehmen, wie sie ist.
- Leute kennenzulernen, die den Krebs überlebt haben.
- Die Liebe von und für Familie und Freunde.
- Der Gedanke „Das kann es noch nicht gewesen sein.“
- Die große Lust auf das Leben nach dem Krebs.
- Die immer besseren Chancen auf Heilung.
- Die Motivation, Kinder, Partner und Freunde nicht alleinlassen zu können.
- Das Vertrauen in mein „Team“: Ärzte, Schwestern, Psychologen
- Die richtige Ablenkung an besonders schweren Tagen.
- Der Glaube an mich selbst.
- Achtsamkeit: Das Schwierige zunächst zu erkennen und anzuerkennen und erst dann wieder gehen zu lassen.
- Meine Kinder aufwachsen zu sehen, sie so lange wie möglich begleiten können und ihnen trotz Krebserkrankung in der Familie einen normalen Alltag bieten zu können, war mein größter Halt. Und das ist er noch heute.