14. Oktober 2019 - Heute, wie an jedem anderen Tag, sterben in Deutschland 48 Frauen an Brustkrebs, jährlich sind es 17.500 Frauen – mehr als die Einwohner einer Kleinstadt. 156 Frauen hören Tag für Tag die schockierende Diagnose. So zeigen es die Zahlen des statistischen Bundesamtes. Viele Gruppen der Frauenselbsthilfe nach Krebs (FSH) gedenken im Brustkrebsmonat Oktober mit einer Kerzenzeremonie der vielen Einzelschicksale, die sich hinter diesen statistischen Zahlen verbergen.
Mit der Aktion, die nach der römischen Lichtgöttin Lucia benannt ist und in vielen deutschen Städten stattfindet, möchten die FSH-Mitglieder auch auf die noch herrschenden Mängel und Defizite in der Versorgung von erkrankten Frauen aufmerksam machen. „Angesichts der Entwicklung von Krebs hin zu einer chronischen Erkrankung spielt die Zeit der Nachsorge eine immer wichtigere Rolle“, erklärt Dr. Sylvia Brathuhn, die FSH-Bundesvorsitzende. „Doch gerade nach Abschluss der Akuttherapien fühlen sich viele Patientinnen allein gelassen mit ihren Ängsten und Sorgen.“
In den Gruppen der FSH werden die Betroffenen in dieser Situation aufgefangen. Sie können dort das finden, was im Medizinalltag heute nicht zu leisten ist: Menschen, die Zeit zum Zuhören haben und Zeit für intensive Informationsgespräche. „In unserer Gruppe ist es uns jedoch auch sehr wichtig, den Blick wieder auf die schönen Dinge des Lebens zu richten“, betont Brathuhn. „Bei uns kommt die Lebensfreude nicht zu kurz.“
Betroffene Frauen sind herzlichst eingeladen, zu den Gruppentreffen zu kommen. Wo es vor Ort Gruppen gibt, kann hier recherchiert werden. Die Teilnahme an den Treffen ist unverbindlich und ohne Mitgliedsbeitrag.