Am 28. August trifft sich die Frauenselbsthilfe Krebs in Magdeburg zu ihrem Bundeskongress. Vor 45 Jahren wurde Deutschlands größte und älteste Krebs-Selbsthilfeorganisation gegründet. "Unsere Angebote werden von den Betroffenen nach wie vor gebraucht", sagt Bundesvorsitzende Hedy Kerek-Bodden.
Vorträge, Video-Botschaften und Impressionen finden sich in der Rubrik Unsere Bundeskongresse
Magdeburg, 28. August 2021 – Wer an Krebs erkrankt, braucht ein starkes Netz, das ihn auffängt. Die Frauenselbsthilfe Krebs (FSH), Deutschlands größte und älteste Krebs-Selbsthilfeorganisation bietet seit 45 Jahren mit ihren vielen Gruppen im gesamten Bundesgebiet ein solches Netz. Seit 1995 treffen sich die Mitglieder aus dem gesamten Bundesgebiet in Magdeburg zu ihrem Bundeskongress. Im vergangenen Jahr musste das Treffen Corona bedingt ausfallen. An diesem Wochenende findet die Veranstaltung nun wieder statt, allerdings in einem deutlich kleineren Rahmen als sonst.
Statt mehr als 600 Mitgliedern und viele Gästen aus Medizin und Gesundheitspolitik kommen diesmal nur die Hälfte der üblicherweise teilnehmenden Personen und auch nur für einen Tag. „Die Corona-Auflagen hätten eine größere Veranstaltung nicht zugelassen“, erläutert Hedy Kerek-Bodden, Bundesvorsitzende der FSH. „Abgesehen davon haben wir eine besondere Fürsorgepflicht für unsere Mitglieder, die aufgrund ihrer Krebserkrankungen alle zu einer besonders vulnerablen Gruppe gehören.“
Anstatt des sonst üblichen Fachprogramms mit Vorträgen zu verschiedenen medizinischen und gesundheitspolitischen Themen werden in diesem Jahr verbandsinterne Themen diskutiert. „Außerdem feiern wir unser kleines Jubiläum“, so Kerek-Bodden. „Die FSH wurde vor 45 Jahren gegründet und war damit die erste Krebs-Selbsthilfeorganisation in Deutschland.“ Damals habe es noch keine Informationen für Neuerkrankte geben, die patientenverständlich Diagnose, Therapie und Nachsorge erläutert hätten. Und psychologische Unterstützung sei nicht vorgesehen gewesen. „Die Ärzte haben es früher auch nicht für nötig befunden, den Betroffenen zu erläutern, was mit ihnen geschieht“, erinnert Kerek-Bodden an die damalige Zeit. „Es gab den zwar sorgenden, jedoch sehr paternalistischen Ansatz und keine Begegnung auf Augenhöhe“.
Hier habe sich in den vergangenen Jahrzehnten viel getan. Heute werde eine gemeinsame Entscheidung über die Behandlung angestrebt und es gebe auch viele psychoonkologische Angebote für die Erkrankten. „Diese Entwicklung können wir uns mit auf unsere Fahnen schreiben“, findet die FSH-Bundesvorsitzende
Der Einsatz für Menschen mit einer Krebserkrankung sei für die FSH damit natürlich nicht zu Ende, so Kerek-Bodden: „Unsere Angebote werden von den Betroffenen nach wie vor gebraucht. Wir fangen sie auf, informieren und begleiten sie in den schwierigen Zeiten nach der Diagnose und während der Phase der Behandlung, und zwar ohne Krankenschein, Überweisung oder Wartezeiten. Ohne die Krebs-Selbsthilfe wäre die onkologische Versorgung in Deutschland deutlich ärmer.“