Lieferengpass bei Tamoxifen verunsichert betroffene Patientinnen und Patienten - Appell der Frauenselbsthilfe Krebs an die Entscheidungsträger

Wer an Krebs erkrankt ist, erlebt ein hohes Maß an Verunsicherung. Für viele Menschen, die die Diagnose erhalten, bricht eine Welt zusammen. Die Angst vor Leiden und Tod beherrscht die Gedanken. Durch die sehr gute onkologische Versorgung in Deutschland kann ihnen häufig schnell ein wenig Sicherheit zurückgegeben werden. Wenn die Behandlung entsprechend den onkologischen Leitlinien verläuft, können sie sicher sein, dass für sie alles getan wird, was medizinisch möglich ist, um sie zu heilen oder eine erneutes Auftreten der Erkrankung zu verhindern.

Bonn, 14. Februar 2022 - Seit mehreren Wochen – nun mit immer engerer Taktung und bedrohlicherem Inhalt – gibt es Berichte über einen Lieferengpass bei Tamoxifen. „Derartige Nachrichten bedeuten für Brustkrebspatientinnen und -patienten, die dieses Medikament dringend brauchen, eine im höchsten Maße verunsichernde Situation“, erläutert Hedy Kerek-Bodden, Bundesvorsitzende der Frauenselbsthilfe Krebs (FSH). „Die Betroffenen brauchen jetzt dringend gesicherte Informationen über den Stand der Dinge und die Strategien, die geplant sind, um den Versorgungsengpass so schnell wie möglich zu beheben.“ Die Zahl der Frauen und Männer, die Tamoxifen einnehmen, ist groß. Die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie DGHO beziffert deren Zahl auf ca. 120.000 bis 130.000 Menschen.

„Wir sind zuversichtlich, dass die Versorgung der Betroffenen mit Tamoxifen auch in den kommenden Wochen gelingen kann“, so Kerek-Bodden. „Doch ein Aufruf an die Betroffenen, jetzt keine Vorräte anzulegen, reicht in dieser Situation nicht aus.“ 

Den eindringlichen Appell, so die FSH-Bundesvorsitzende, richte sie an die Entscheidungsträger auf der gesundheitspolitischen Ebene, die gesetzlichen Krankenkassen und die involvierten Pharmaunternehmen, kurzfristig Lösungen zu finden, um die Verfügbarkeit von solchen versorgungsrelevanten Wirkstoffen in Deutschland für die kommenden Monate und Jahre sicherzustellen.

Internetredaktion der FSH

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