Bonn, 10. Dezember 2020 - Mit großer Sorge betrachten die in der unabhängigen Krebsselbsthilfe organisierten Patientenvereinigungen die gegenwärtige Diskussion um die vorrangige Verabreichung der Corona Schutzimpfung.
Nach Auffassung des Robert Koch Institutes (RKI) haben an Krebs erkrankte Menschen ein hohes Risiko für einen schweren COVID-19-Krankheitsverlauf. Im Falle einer Infizierung ist die Wahrscheinlichkeit für eine Aufnahme auf eine Intensivstation und eine invasive Beatmung deutlich erhöht. Die bereits sehr angespannte Situation bei der Intensivversorgung in Deutschland führt insbesondere in der Altersgruppe der über 65-jährigen an Krebs erkrankten Menschen in Deutschland zu großen Sorgen und Ängsten. Fast Zweidrittel aller Krebs-Neuerkrankungen entfallen gemäß RKI auf diese Altersgruppe.
Aus diesem Grund hat sich der Bundesverband Haus der Krebs-Selbsthilfe e. V., in dem die Frauenselbsthilfe Krebs Gründungsmitglied ist, in einem Brief an den Bundesgesundheitsminister Jens Spahn gewandt mit der nachdrücklichen Bitte, sich mit aller Kraft dafür einzusetzen, dass hinsichtlich der anstehenden Schutzimpfung Menschen mit einer Krebserkrankung in der notwendigen Priorisierung als besonders vulnerable Gruppe eingestuft werden. Diese Maßnahme muss unbedingt in der Verordnung, die derzeit vom Gesundheitsministerium vorbereitet wird, Berücksichtigung finden.
Der Brief im Wortlaut findet sich hier: Brief an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn