Der 28. November ist Tag der Krebsvorsorge. Entstanden ist der Aktionstag auf Initiative der AOK gemeinsam mit der Deutschen Krebsgesellschaft. Damit wollen die Kooperationspartner über die Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung von Krebs aufklären. Denn je früher die Erkrankung erkannt wird, desto besser sind die Aussichten auf eine Heilung.
28.11.2023 – Mit 46 Jahren erhält Gisela Schwesig eine Nachricht, die ihr Leben verändert: Sie hat Brustkrebs. Dass bei ihr ein erhöhtes Risiko besteht, war immer klar. Ihre Mutter erkrankt mit 47 an Brustkrebs, ihre Schwester mit 44 Jahren.
Gisela Schwesig achtet aufgrund ihrer Familiengeschichte seit ihrer Jugend auf Veränderungen ihrer Brust, tastet sich regelmäßig gründlich ab. Mit 46 Jahren hat sie einen Verdacht, der jedoch nicht bestätigt wird. Sie besteht auf eine zweite Gewebeentnahme. Dann doch das Ergebnis: ein schnell wachsender Tumor in der Brust, der bereits in die Lymphknoten gestreut hat. Gisela Schwesig lässt sich vom davon nicht unterkriegen, sagt dem Krebs gemeinsam mit ihrer Schwester, die ihre Diagnose drei Wochen früher bekommen hat, den Kampf an. „Meine Schwester und ich waren in dieser Zeit quasi unsere erste kleine Selbsthilfegruppe“, erzählt sie.
Gisela Schwesig will alles genau wissen, arbeitet sich ins Thema ein, sucht Kontakt zu anderen Betroffenen und stellt schnell fest: „Nach der Diagnose sitzen wir alle im selben Boot – mit unzähligen Fragen, Unsicherheiten und Zukunftssorgen.“ Ob bei der Chemo oder im Wartezimmer beim Arzt – überall trifft sie interessierte und interessante Betroffene, von denen sie etwas lernen kann. Schließlich besucht sie eine Selbsthilfegruppe: „Auch dort waren tolle, offene, fröhliche Frauen, die für mich vor allem eines ausstrahlten: Hoffnung.“
Das ist jetzt fast vierzehn Jahre her. Die inzwischen 60-Jährige sagt: „Jetzt bin ich eine dieser Frauen, die anderen Mut macht.“ Als Vorsitzende des NRW-Landesverbands der Frauenselbsthilfe Krebs appelliert sie an ihre Mitmenschen: „Es hilft nicht, die Augen vor dem Thema Krebs zu verschließen.“ Sie bringt es dann auf den Punkt: „Frühere Diagnose, bessere Prognose!“
Jede zweite Frau und jeder zweite Mann erkrankt im Laufe des Lebens an Krebs, jede achte Frau an Brustkrebs. Gisela Schwesig: „Eine Krebserkrankung ist kein Spaziergang, die Therapien gehen oft über viele Jahre.“ Schwesig rät deshalb dringend zur Vorsorge: „Die Früherkennungs-Untersuchung ist kostenlos, schnell getan und kann unter Umständen lebensrettend sein. Und die Untersuchungsmethoden werden immer präziser.“
Allen, die eine Diagnose erhalten, empfiehlt sie, nicht in Panik zu geraten: „Auch mit einer Krebserkrankung ist ein lebenswertes Leben möglich und die Heilungschancen sind heute sehr gut.“ Und sie hat noch einen wichtigen Tipp parat: „Ich kann nur dazu ermutigen, Möglichkeiten der Selbsthilfe auszuprobieren. Dass ich gestärkt aus meiner Diagnose hervorgegangen bin, dabei hat mir die Frauenselbsthilfe Krebs sehr geholfen.“
Gemeinsame Pressemitteilung von Frauenselbsthilfe Krebs, vdek - Die Ersatzkassen, BVF Berufsverband der Frauenärzte, Ärztekammer Westfalen-Lippe, AOK NorWest - Die Gesundheitskasse