30. September 2022 – Tagtäglich sterben in Deutschland 51 Frauen an Brustkrebs. Um ihrer zu gedenken, zünden Mitglieder der Frauenselbsthilfe Krebs (FSH) am 1. Oktober in vielen Städten und Kommunen vor Kirchen oder auf öffentlichen Plätzen 51 Kerzen an. Mit dieser Aktion, die nach der Lichtträgerin Lucia benannt ist und jedes Jahr den weltweiten Aktionsmonat gegen Brustkrebs „einleuchtet“, will die größte deutsche Krebs-Selbsthilfeorganisation auch ein Licht auf den schwierigen Weg werfen, den an Brustkrebs erkrankte Frauen gehen müssen.
„In der Behandlung von Brustkrebspatientinnen hat sich im vergangenen Jahrzehnt sehr viel getan“, erklärt Hedy Kerek-Bodden, Bundesvorsitzende der FSH. „Daher geht es heute nicht mehr nur ums Überleben, sondern wesentlich auch um ein gutes Leben mit der Diagnose.“
Die Erkrankung stellt eine große emotionale Belastung für die Betroffenen und auch ihr Umfeld dar. „Viele Frauen mit einer Brustkrebserkrankung brauchen dann mehr Unterstützung, als es das medizinisch-therapeutische System bieten kann“, so Kerek-Bodden. „In dieser Situation fangen wir Betroffene auf, informieren und begleiten sie.“
Die FSH verfügt bundesweit über ein dichtes Netz an Gruppen, die an Krebs erkrankten Menschen neben dem Austausch ein abwechslungsreiches Programm bieten. Betroffene können sich jedoch auch telefonisch beraten lassen oder im moderierten FSH-Internetforum in Kontakt mit anderen Betroffenen treten. Das virtuelle Angebot wird durch Online-Selbsthilfetreffen ergänzt, die in Form von Videokonferenzen stattfinden. Die FSH stellt zudem spezielle bedürfnisorientierte Angebote bereit. Dazu gehören die Netzwerke „Männer mit Brustkrebs“ und „Leben mit Metastasen“.
„Von unseren Angeboten müssen die Betroffenen aber auch erfahren“, fordert Kerek-Bodden. Daher wünscht sich die Bundesvorsitzende der FSH eine stärkere Einbindung der Selbsthilfe in den Krankenhäusern und bei niedergelassenen Ärzten. „Unsere Erfahrung zeigt, dass es nicht reicht, einer Betroffenen einfach nur einen Flyer der Selbsthilfe in die Hand zu drücken“, erläutert sie. „Damit Neuerkrankte die Möglichkeiten erkennen, die ihnen die Selbsthilfe bietet, gehören auch ein paar erklärende und mit Überzeugung ausgesprochene Wort dazu.“